Artikel über Stress

Nachdem ich vor wenigen Tagen einige Infos über das Stresshormon Cortisol gepostet habe (siehe Wissen am Wochenende: Glucocorticoide), möchte ich euch einen Artikel, den ich vor einer Weile gelesen habe, nicht vorenthalten. Im Artikel wird erklärt, was Stress ist, und es werden viele Tipps gegeben, wie man sich vom Stress lösen kann. Ich fand den Artikel sehr anschaulich und nützlich und möchte ihn deshalb mit euch teilen. Er ist aus der Zeitschrift „Schweizer Familie“ (Nr. 15 vom 9. April 2015).

Schweizer Familie_Stress

Unerwartete Folgen eines Squashturniers

Es sind heute fast genau zwei Monate vergangen seit ich eines Samstagmorgens einen Anruf vom Bruder des Helden bekam. Ich wunderte mich über den Grund des Anrufs und war wenig später ziemlich geschockt, als ich hörte, was er sagte. Denn er erzählte mir, dass mein Held gegen Mitternacht einen Unfall hatte, deswegen ins Spital gebracht und sogar operiert werden musste und mittlerweile schon wieder von der Narkose aufgewacht war.

Erst dachte ich, es wäre ein schlechter Scherz. Dann packte ich alle möglichen Dinge in eine Tasche, packte wieder um und nahm schliesslich den nächsten Zug, um zu meinem Schatz zu kommen.

Als ich die Zimmertüre öffnete, blickte mir mein Held ziemlich fröhlich entgegen. Er sass im Rollstuhl, hatte den rechten Unterschenkel und denk linken Unterarm im Gips und die rechte Hand dick einbandagiert. Ansonsten war zum Glück alles ok. Der Held und sein Bruder erklärten mir dann nochmal alles, was passiert war: Mein Held hatte an einem kleinen Squashturnier teilgenommen und spielte gerade sein siebtes Spiel an dem Abend. Da knallte er beim Versuch, einen Ball noch zu erwischen, rückwärts in die Glaswand, die das Spielfeld hinten abgrenzte. Die Glaswand gab nach und zersplitterte in tausend Stücke. Der Held fing sich mit den Händen auf und hatte als Ergebnis viele kleinere und grössere Scherben und Splitter in beiden Händen. Auch das rechte Bein war voller Schnitte und das Ganze fing bald an zu bluten wie wild. Irgendjemand rief dann klugerweise die Sanität und den Bruder des Helden an. So wurde er im Krankenwagen ins Spital gebracht, wo er dann unter anderem geröntgt wurde und in einer Operation die Splitter entfernt worden waren.

Am nächsten Morgen rief mich dann der Bruder an, erledigte einige andere wichtige Dinge und kam dann wieder ins Krankenhaus, wo er zusammen mit dem Helden auf mich wartete. Ich war echt froh, dass er meinen Helden unterstützt hatte und die ganze Zeit für ihn da gewesen war. Ich weiss nicht, ob ich das auch so gekonnt hätte, zumal das Ganze ziemlich übel ausgesehen haben musste.

Mittlerweile sind die Wunden verheilt und der Held trägt zum Glück keine Spätfolgen davon. Alle Sehnen, Nerven und Muskeln waren ganz geblieben. Nur werde ich von jetzt an wohl alle Glasscheiben etwas argwöhnisch betrachten und meinen Helden davon fernhalten 😉

Wenn ich nur noch kurze Zeit zu leben hätte…

…was würde ich dann machen?

Diese Frage stelle ich mir von Zeit zu Zeit – meist ausgelöst durch eine ernsthafte Erkrankung in meinem Umfeld oder durch einen Artikel in der Zeitung bzw. online. Ich male mir dann aus, was ich in meinen letzten Wochen und Monaten noch unternehmen würde, was mir wichtig wäre, was ich meinen Liebsten noch sagen würde. So traurig diese Gedanken auch sind, sie bringen mich ein Stück weit zurück in die Realität und machen mir bewusst, was wirklich wichtig ist und was nicht.

Das Schöne ist, dass ich gar nicht so vieles ändern würde. Ich würde weiterhin arbeiten – einfach weniger, ich würde weiterhin Sport machen – aber etwas mehr nach Lust und Laune statt nach Plan, ich würde weiterhin Zeit mir meiner Familie und dem Helden verbringen – einfach bewusster. Ich würde aber auch öfter sagen, wie viel mir die Menschen um mich bedeuten. Ich würde ihnen mehr Geschenke machen. Ich wäre (noch) mehr draussen in der Natur unterwegs. Und ich würde mir öfter eine Portion Pommes oder Schokoladenmousse gönnen, ohne mir dabei Gedanken um Figur, Gesundheit und Fitness zu machen. Und: Ich würde weniger oft mehrere Dinge gleichzeitig tun, dafür alles viel bewusster machen.

Was würdet ihr anders machen, wenn ihr nur noch wenig Zeit zu leben hättet?

Laufpause

Vor etwas mehr als zwei Monaten habe ich mir selber eine Laufpause aufgezwungen. Seit ich im September den Halbmarathon gelaufen war, konnte ich kaum mehr ohne Probleme trainieren: Erst zwickte es immer in der linken Wade, dann hatte ich eine Erkältung, anschliessend fing der linke Knöchel an zu schmerzen. Ich verzichtete deswegen immer wieder auf einzelne Lauftrainings und hatte mehrmals das Gefühl, ich hätte die Probleme im Knöchel endlich überwunden. Aber kaum legte ich eine längere Einheit ein, fing es wieder an zu schmerzen. Nicht schlimm, aber doch so, dass ich wusste, dass ich es nicht einfach ignorieren konnte.

Nachdem ich dann am 23. Dezember entdeckte, dass mein Knöchel nach einer kurzen Laufeinheit ziemlich geschwollen war, legte ich mir selber eine knapp dreiwöchige Laufpause auf. Der Zeitpunkt war ideal – zum einen waren wir eine Woche davon sowieso im Skiurlaub (da würde ich sonst genug Sport machen) und zum anderen schneite es auch genau in dieser Zeit ziemlich heftig, so dass ich mein normales Lauftraining sowieso nicht in der gleichen Intensität hätte durchziehen können. Stattdessen schwamm ich öfter, sass auf dem Hometrainer und versuchte beim Krafttraining mehr Gas zu geben (das hatte ich in der Zeit davor ziemlich schleifen lassen). Und siehe da, es klappte! Zwar fehlte mir das Lauftraining (teilweise sogar sehr), aber es liess sich aushalten. Und mit der Hoffnung, nach dieser Pause wieder durchstarten zu können, konnte ich die Zeit relativ gut überbrücken. Umso schöner war es, als ich nach der Pause zum ersten Mal wieder die Laufschuhe schnürte und loslief.

Für mich hat sich die Laufpause daher gleich in mehrfacher Weise gelohnt: Zum einen habe ich seither keine Schmerzen mehr und kann ohne schlechtes Gewissen laufen. Zum anderen habe ich wieder gemerkt, wie gut sich auch das Schwimmen anfühlt und wie leicht man damit den ganzen Körper trainieren kann. Und schliesslich habe ich durch die Pause auch gemerkt, wie viel mir das Laufen bedeutet und gibt und schätze es nun wieder mehr, dass ich überhaupt laufen kann.

Meine Lieblingsblogs

Bereits seit mehreren Jahren verfolge ich drei Blogs „meiner“ Tageszeitung. Vor etwa einem Jahr ist dann rund ein Dutzend Blogs zu verschiedenen Themen dazugekommen, welche ich nun fast täglich verfolge. Daneben habe ich noch rund ein weiteres Dutzend Blogs unter meinen Lesezeichen, welche ich von Zeit zu Zeit anschaue. Meine Lieblingsblogs möchte ich euch nun vorstellen (die Reihenfolge sagt dabei nichts über meine Präferenz aus).

  • Sweet Home: Dies ist der erste meiner drei Lieblingsblogs von meiner Tageszeitung. Von Montag bis Freitag gibt es jeden Tag einen Post, zusätzlich noch einen am Sonntag. Wie der Name schon vermuten lässt, ist Wohnen das Hauptthema. Der Blog ist daher auch voller Fotos. Es werden spezielle Häuser vorgestellt, Wohnungen von bekannten Personen gezeigt, Tipps für kleine/schmale/dunkle etc. Wohnungen gegeben, neue Wohntrends vorgestellt, Rezepte gepostet und vieles mehr.
  • Mamablog: Dieser Blog erscheint ebenfalls auf der Homepage meiner Tageszeitung. Alles dreht sich rund um das Thema Kinder, Familie, Elternsein, Erziehung etc. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Gastbeiträge durch Leser(innen) oder Fachpersonen. Regelmässig kommen auch Väter zu Wort, so dass nicht nur die Seite der Mütter beleuchtet wird.
  • Outdoor: Dies ist der dritte Blog von meiner Tageszeitung. Auf diesem Blog dreht sich alles um Sport, Bewegung und Fitness. Es werden dabei verschiedene Sportarten (z.B. Joggen, Biken, Klettern, aber auch Schwimmen, Rudern etc.) thematisiert. Es gibt Erfahrungsberichte und Tipps zu allen Themen rund um Sport.
  • elbmöhre: Dieser Blog wird von einer Veganerin geschrieben, weshalb es viele Posts rund um die vegane Ernährung gibt. Daneben ist aber auch Sport (v.a. Triathlon bzw. dessen einzelnen Disziplinen) und ganz alltägliche Themen mit dabei. Es gibt viele Bilder und die Sprache ist locker und alltäglich, weshalb der Blog angenehm zu lesen ist.
  • bevegt: Der Blog wird von einem veganen Pärchen geschrieben, das gerne und viel läuft und sich zudem immer wieder neue Herausforderungen sucht. Die Hauptthemen sind daher Ernährung, Sport und Selbstfindung/Veränderung/Herausforderung. Trotzdem wird es nie langweilig und gerade als Sportler(in) gibt es viel Interessantes zu lesen. Wer zudem einige schlechte Gewohnheiten ablegen will, findet hier garantiert Inspiration und Unterstützung.
  • Wohnlust: Dies ist ein Wohnblog, bei dem sich alles ums Wohnen, Dekorieren, Basteln etc. dreht. Es gibt viele wunderschöne Bilder und inspiriert für eigene Umräum- und Dekorieraktionen.
  • Fräulein Ordnung: Wie der Titel bereits erahnen lässt, ist das Hauptthema dieses Blogs die Ordnung. Neben wöchentlichen Tipps zum Ausmisten und Aufräumen (Donnerstag = Ordnungstag) gibt es aber auch leckere Rezepte und jede Woche einen kleinen Rückblick mit Sachen, die die Bloggerin glücklich gemacht haben.
  • 300 Tage Kenia oder zwischen „Nairobbery“ und „Out of Africa“: In diesem Blog dokumentiert eine Schweizerin den ungefähr neunmonatigen Aufenthalt ihrer Familie in Kenia. Es gibt viel Spannendes zu erfahren über das afrikanische Land, die Gepflogenheiten und Menschen.
  • One Twenty Five: Englischsprachiger Blog einer Kanadierin, die über ihr Leben schreibt. Die Themen sind breit gestreut und reichen von Ernährung und Fitness über Arbeit, Liebe, die Familie und Mode bis zur Weihnachtsdekoration, dem Wetter oder dem neusten Lieblingspulli. Das Ganze ist reich bebildert und wirkt wie ein öffentliches Tagebuch, da zuweilen auch sehr persönliche Dinge preisgegeben werden. Dabei hat man aber nie das Gefühl, dass man zu viel Intimes erfahren hat, das man lieber nicht wissen wollte.

Viel Spass beim Lesen! Welche Blogs verfolgt ihr regelmässig? Habt ihr Empfehlungen?

Sport ist Mord(sgesund)

Mit dem viel zitierten Satz von Winston Churchill konnte ich noch nie viel anfangen. Als bewegungsfreudiges Kind, das zu einer aktiven Jugendlichen heranwuchs und heute eine sportbegeisterte Frau ist, konnte ich diese Sichtweise nie verstehen. Um alle Zweifler ein für alle Mal zu überzeugen, werde ich heute die Vorteile von Sport im Allgemeinen und vom Joggen im Besonderen auflisten:

  • Sport trainiert nicht nur die Muskeln, sondern auch Bänder, Sehnen und Knochen. Dadurch bleibt der Körper länger geschmeidig und beweglich, Verletzungen durch Umknicken oder Knochenbrüche sind weniger wahrscheinlich.
  • Eine gut ausgebildete Muskulatur (v.a. im Rumpfbereich) beugt chronischen Schmerzen und Fehlhaltungen vor.
  • Durch Sport wird das Immunsystem trotz kurzfristiger Schwächung längerfristig gestärkt.
  • Durch die Belastung werden auch Herz und Lunge trainiert (das bedeutet, man kommt beim Treppensteigen nicht mehr so schnell aus der Puste und das Herz wummert auch nicht mehr so schnell dabei)
  • Beim Sport werden Glückshormone ausgeschüttet (wirkt wie Drogen, Shopping, Schokolade etc.)
  • Sport kann das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit stärken.
  • Schlechte Blutzucker- und Cholesterinwerte können sich durch Bewegung wieder verbessern, so dass sogar keine Medikamente mehr gebraucht werden!
  • Sport kann zudem bei Depressionen, Schlafproblemen, Angst und Stress helfen.
  • Das Körpergefühl verbessert sich – man lernt, auf seinen Körper zu hören, findet heraus, was man seinem Körper zutrauen kann, kennt seinen Körper besser…
  • Die Stoffwechsel werden angeregt, was zu einer guten Verdauung, zu einer guten Versorgung aller Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff, zum Abtransport von Abfallstoffen etc. führt.
  • Die Libido steigt.
  • Beim Sport lernt man auch viele Dinge, die im Alltag von Vorteil sind: Durchhaltevermögen, mentale Stärke, Selbstvertrauen, Optimismus, Disziplin, Motivation…
  • Bei Sport, der draussen absolviert wird, bekommt man auch in der dunklen Jahreszeit genügend Sonne ab, um Vitamin D zu bilden.
  • Durch Sport und die daraus resultierenden Muskeln wird der Körper straff.
  • Sport verbessert zudem das Arbeitsgedächtnis, die Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit.

Wem diese Gründe nicht reichen als Motivation, dem kann ich nicht mehr helfen 😉

Wissen am Wochenende: Sportstatistik

Heute werde ich euch ein paar Statistiken rund um den Sport in der Schweiz präsentieren. Statistiken sind – neben Listen – eine heimliche Leidenschaft von mir. Ich finde es faszinierend, wenn aus einem Haufen aus Zahlen und Buchstaben eine farbige, leicht verständliche Grafik entsteht.

Deshalb möchte ich euch heute ein paar Zahlen präsentieren. Keine Angst, das wird keine ausführliche, wissenschaftliche Analyse. Ich werde lediglich ein paar interessante Fakten herauspicken.

So ist beispielsweise der Anteil der aktiven Schweizerinnen und Schweizer von 2002 bis 2012 um 9% auf 72% angestiegen. Vergleicht man die Geschlechter, wird klar, dass die Frauen etwas fauler sind als die Männer. Dies ist insbesondere in jüngeren Jahren (zwischen 15 und 34) sowie nach der Pensionierung (ab 65) deutlich. In den Altersgruppen dazwischen gibt es kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Einen deutlichen Unterschied gibt es auch zwischen der Deutschschweiz und dem französischen bzw. italienischen Teil der Schweiz. So sind die Deutschschweizer deutlich aktiver als die Romands und die Tessiner (ca. 3/4 gegenüber ca. 2/3).

Weiterhin hat sich bei der Befragung gezeigt, dass Personen, die aktiv sind, generell mehr auf ihre Gesundheit achten. So achten aktive Personen häufiger auf ihre Ernährung und essen häufiger Früchte und Gemüse als inaktive. Zudem rauchen aktive Personen weniger, trinken etwas seltener Alkohol und achten deutlich häufiger auf eine Flüssigkeitszufuhr von über einem Liter pro Tag. Schliesslich leiden aktive Personen weniger an Diabetes, Bluthochdruck, Rücken- und Kreuzschmerzen und fühlen sich gesünder. Auch auf die psychische Gesundheit wirkt sich die Aktivität aus: Aktive Personen leiden deutlich seltener unter Depressionen, Schlafstörungen und psychischen Belastungen als inaktive und fühlen sich zudem deutlich vitaler und energiegeladener. Na, wenn das nicht ein paar gute Gründe für eine ausgedehnte Trainingseinheit sind!

Wissen am Wochenende: Amenorrhö

Amenorrhö oder Amenorrhoe ist das Ausbleiben der Menstruation. Von primärer Amenorrhö spricht man, wenn bei einer Frau auch nach Vollendung des 16. Lebensjahres keine Menstruation auftritt. Die sekundäre Amenorrhö betrifft das Ausbleiben der Menstruation während mindestens drei Monaten, wenn diese bereits mindestens ein Mal aufgetreten ist.

Für das Auftreten einer Amenorrhö gibt es viele Ursachen. Es ist jedoch eine Tatsache, dass Sportlerinnen häufiger davon betroffen sind, als die Durchschnittsfrau. Ein Grund dafür liegt darin, dass sich der Hormonspiegel bei grossen Belastungen verändern kann. Eine weitere Ursache ist das Essverhalten der Sportlerinnen. In einigen Sportarten (z.B. Ballet, Turnen, Eiskunstlauf etc.) ist ein schlanker, zarter Körper wichtig. Um den Vorgaben zu entsprechen, essen einige Sportlerinnen zu wenig oder zu einseitig, was ebenfalls eine Auswirkung auf den Hormonhaushalt hat.

Die Auswirkungen dieser Störungen beschränken sich nicht auf den Ausfall der Menstruation. Auch die Kalziumaufnahme wird verringert, wodurch die Knochenmineralisierung geschädigt werden kann. Dies kann in späteren Lebensjahren zu verfrühter und verstärkter Osteoporose führen. In Extremfällen kann ein längerer Ausfall der Menstruation sogar zu Unfruchtbarkeit führen.

Wissen am Wochenende: Magen-Darm-Probleme beim Laufen

Magen-Darm-Problem, die bei intensiven Trainings oder Wettkämpfen auftreten, kennen viele Läufer. Die Bandbreite reicht von leichten Bauchschmerzen über Krämpfe, Übelkeit und Durchfall bis zum Erbrechen. Doch warum treten diese Probleme hauptsächlich beim Laufen, und dabei insbesondere bei intensiven Einheiten auf? Diese Frage möchte ich euch heute beantworten.

Während aufgespaltene Nahrungsbestandteile und Elektrolyte passiv über die Darmwand aufgenommen werden, muss Zucker (in Form von Glukose) aktiv transportiert werden und benötigt dafür Sauerstoff. Bei einer intensiven Belastung herrscht im Körper allerdings eine Sauerstoffunterversorgung, was dazu führt, dass der Zucker nicht aufgenommen werden kann. Er bleibt dadurch länger im Darm und kann Probleme verursachen.

Hochkonzentrierte Nahrungsmittel (z.B. Schokolade, Kohlenhydratgels, konzentrierte Energiegetränke…) führen im Darm zudem zu einem starken osmotischen Gefälle. Der Körper versucht die hohe Konzentration im Magendarmtrakt durch die Abgabe von Wasser auszugleichen.  Dadurch können Krämpfe und Durchfall entstehen.

Weiterhin wird bei intensiven Belastungen die Darmtätigkeit reduziert, wodurch der Nahrungsbrei ebenfalls länger im Darm verbleibt. Die Durchblutung der Verdauungsorgane kann ebenfalls gesenkt werden, was bei zusätzlicher Nahrungsaufnahme während des Wettkampfes zu Problemen führt. Wenn durch die zusätzliche Nahrungs- oder Getränkeaufnahme der Druck im Darm zu gross wird, kann dies zu Durchfall führen.

Darüber hinaus kann es bei starker Intensität zu einem erhöhten Magendruck durch die Bauchmuskeln kommen, was ebenfalls zu Übelkeit, Erbrechen und/oder Krämpfen führen kann.

Schliesslich können auch harte Schläge (zum Beispiel bei steilen Abwärtspassagen) zu Darmkrämpfen führen oder zu Stuhldrang führen.

Alle diese Probleme werden durch fettige, ballaststoffreiche und/oder zu viel Nahrung in den Stunden vor der Belastung verschlimmert.

Laufen im Winter

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„Kalt, nass, dunkel – nein danke!“ Das sind wohl die Gedanken, die zum Thema Laufen im Winter den meisten durch den Kopf gehen. Auch mir manchmal, das muss ich zugeben. Wenn es draussen schneit und hagelt (auf Schweizerdeutsch nennt man das so schön „chuttet“), ist der Gedanke an das Sofa oder die Badewanne verlockender als die Vorstellung, bei diesem Wetter draussen unterwegs zu sein. Wer sich doch hinausgewagt hat, wird aber belohnt mit dem einzigartigen Gefühl, seinen inneren Schweinehund besiegt zu haben. Und die heisse Dusche ist nach einem solchen Training dafür umso schöner. Damit es leichter fällt, auch in der dunklen Jahreszeit öfter mal die Laufschuhe zu schnüren, gebe ich euch ein paar Tipps:

  • Kleidung: Ganz wichtig ist natürlich die passende Kleidung. Dabei ist es im Winter umso wichtiger, dass Funktionskleidung getragen wird, da sie vor Kälte und Nässe schützt und gleichzeitig denn Schweiss nach aussen trägt. Diese Kleidung wird am besten im Zwiebelprinzip (also in mehreren Schichten) getragen. Je nach Temperaturen und Wetterlage kommen zu den üblichen Klamotten noch eine Mütze oder ein Stirnband, Handschuhe und ein Schal dazu. Bei Dunkelheit ist es zudem ratsam, Kleidung mit Reflektoren zu tragen und im Gelände eine Stirnlampe zu tragen.
  • Aufwärmen: Bei Temperaturen um oder gar unter dem Gefrierpunkt ist das Aufwärmen vor dem Sport zentral. Die Muskeln brauchen bei tiefen Temperaturen länger, um „betriebsbereit“ zu werden, was wiederum Verletzungen begünstigt. Daher lieber langsam beginnen und das Tempo nach einer Weile dann steigern.
  • Winterwunderland: Gerade frühmorgens, wenn der Schnee noch unberührt ist und die Umgebung wie eine Märchenwelt aussieht, ist es besonders schön, über die verschneiten Wege zu laufen. Mit dem Schnee legt sich auch eine wunderbare Ruhe über die Landschaft und die gewohnte Umgebung sieht plötzlich ganz anders aus. Und wie schön es ist, als Erste oder Erster seine Spuren im frischgefallenen Schnee zu ziehen!
  • Begleitung: Wie allgemein beim Laufen ist es auch im Winter ratsam, sich eine Begleitung zu organisieren. Wer keinen Freund, Kollegen oder Verwandten findet, der bereit ist, bei diesem Wetter laufen zu gehen, kann sich nach einem Hund umsehen. Es muss ja nicht gleich ein eigener sein, es gibt in der Umgebung bestimmt Hundehalter, die froh sind, wenn sich jemand ab und zu um ihr Tier kümmert und dessen Bewegungsdrang stillt. Fragt einfach mal herum!
  • Ziele setzen: Realistische Ziele fördern die Motivation. Wem es also schwer fällt, sich im Winter zum Laufen zu motivieren, der kann sich schon im Spätsommer oder Herbst darum kümmern und sich nach Winterläufen in der Umgebung umschauen (und sich natürlich anmelden!). Wer weiss, dass Mitte Januar ein Lauf auf dem Plan steht, wird über die Weihnachtstage eher auch mal die Laufschuhe schnüren und eine Runde drehen. Denn auch wenn Winterläufe in der Regel Spassläufe sind und sich nicht zum Aufstellen einer neuen Bestzeit eignen – als Letzter will niemand ins Ziel keuchen, oder?
  • Abwechslung: Wer sich mit dem Laufen im Schnee/Schneeregen/Matsch partout nicht abfinden kann, soll doch mal eine der vielen Wintersportarten ausprobieren. Klar, das meiste davon lässt sich nicht so leicht und jederzeit vor der eigenen Haustüre ausführen, aber wenn man nicht gerade in Wüstennähe wohnt, gibt es bestimmt einige Angebote in der Nähe. Wie wäre es beispielsweise mit Langlauf? Eishockey? Schneeschuhwandern?

Ihr seht, (Lauf)Sport hat auch im Winter seinen Reiz. Trotzdem ist bei Glatteis und Dunkelheit besondere Vorsicht geboten. Wer friert, sollte zudem sofort umkehren und zu intensive, auszehrende Trainings sind bei Temperaturen unter Null nicht ratsam.

Als Abschluss möchte ich euch dieses Gedicht von Christian Morgenstern präsentieren:

Neuschnee

Flockenflaum zum ersten Mal zu prägen

mit des Schuhs geheimnisvoller Spur,

einen ersten schmalen Pfad zu schrägen

durch des Schneefelds jungfräuliche Flur –

 

kindisch ist und köstlich solch Beginnen,

wenn der Wald dir um die Stirne rauscht

oder mit bestrahlten Gletscherzinnen

deine Seele leuchtende Grüsse tauscht.