Während meines Studiums hatte ich natürlich viele Prüfungen, für die ich oft und viel lernen musste. Dabei habe ich viel darüber gelernt, wie man am besten lernt. Heute möchte ich euch deshalb einige Tipps geben, die das Lernen laut meinen Erfahrungen erleichtern:
- Ziel: Am wichtigsten ist, dass man sich ein Ziel vor Augen hält. Ein Ziel, auf welches man hinarbeitet und welches motiviert, wenn man gerade überhaupt keine Lust hat. Wenn man ein grosses Ziel hat, auf welches man abzielt, dann bricht man es am besten in kleinere, nicht allzu ferne Ziele herunter. Denn je konkreter und näher ein Ziel ist, desto stärker wird die Motivation.
- Tu, was du magst: Natürlich mag man nicht immer alles, was man tun muss. Und insbesondere lernen ist kaum jemandes Lieblingsbeschäftigung. Aber wichtig ist, dass man das, was man macht, im Grossen und Ganzen mag. Dass man sich für das übergeordnete Thema interessiert, dass man vom Studiengang begeistert ist etc. Sonst braucht es sehr viel mehr Kraft.
- Öffentliches Commitment: Wenn du eine intensive Lernzeit vor dir hast, verkündest du das am besten auch in deinem Freundes- und Familienkreis. Damit schaffst du dir einerseits eine soziale Kontrolle (wenn du dann nicht lernst und von deinem Umfeld dabei „erwischt“ wirst, ist das unangenehm) und andererseits wird dein Umfeld dann (hoffentlich) mit Verständnis und Zurückhaltung reagieren, wenn du dich in dieser Zeit nicht oft meldest und zeigst. Und vielleicht bringt dir dann sogar mal jemand etwas zum Knabbern vorbei oder bietet seine Hilfe beim Lernen an?
- individuelles Hoch: Jeder Mensch ist im Laufe des Tages unterschiedlich leistungsfähig und meistens gibt es dabei ein Muster. Versuche herauszufinden, wann für dich die beste Zeit zum Lernen ist. Und dann lege deine Lernzeit auf dieses Zeitfenster. Insbesondere die schwierigeren Fächer solltest du wenn möglich in dieser Zeitspanne anpacken. Leichtere Dinge (z.B. Wiederholungen) kannst du auch davor oder danach erledigen.
- individueller Ort: So wie es eine Tageszeit gibt, während welcher man am besten lernen kann, gibt es unterschiedlich geeignete Orte. Manche lernen gut zu Hause, andere lassen sich dort zu leicht ablenken. Manche lernen gut auf dem Sofa, andere besser in der Küche. Probiere verschiedene – auch ungewöhnliche – Orte aus und notiere jeweils, wie gut du dich konzentrieren konntest, wie wohl du dich fühltest etc. Geh mal in ein Café, lerne in der Bahn, setz dich auf eine Parkbank, steige auf einen Turm etc.
- Ablenkung entfernen: Bevor du mit dem Lernen beginnst, entfernst du am besten gleich alle Ablenkungen. Also iPod weg, Handy aus, Fernseher ausstecken und Internet – wenn es nicht gebraucht wird – ausschalten. Auch Bücher, Zeitschriften und Radio werden am besten aus dem Sichtfeld entfernt.
- Struktur: Am wichtigsten ist Struktur. Wer einfach drauflos lernt, verliert zu viel Zeit mit Details, lässt Wichtiges aus, muss ständig neu entscheiden, womit man sich beschäftigt und endet womöglich im Chaos. Deshalb ist es wichtig, erst mal das ganze Material zu sichten, die zur Verfügung stehende Zeit einzuteilen und für jedes Thema/Fach ein bestimmtes Zeitfenster zu bestimmen. Auch ein Inhaltsverzeichnis oder Mindmap mit den wichtigsten Begriffen zu jedem Thema kann helfen. Wichtig ist dabei auch, dass genügend Zeit für Wiederholungen eingeplant wird. Auch Pufferzeiten sind wichtig, falls eine Einheit mal ausfällt oder mehr Zeit benötigt wird, als geplant.
- Abwechslung: Wenn man den Lernplan macht, kann man bewusst darauf achten, in welcher Reihenfolge man die verschiedenen Themen abarbeitet. Gut ist es, wenn für genügend Abwechslung gesorgt wird. Klar ist es kontraproduktiv, wenn man alle halbe Stunde das Fach wechselt. Aber zumindest so alle zwei Stunden kann man schon einmal einen Wechsel vollziehen. Oder man ändert einfach ab und zu die Lernmethode: Mal macht man Mindmaps, dann wieder Karteikarten, schliesslich Zusammenfassungen, die man laut vorliest. Wenn man aber klar merkt, dass eine Lernmethode besonders gut funktioniert, sollte man diese natürlich vermehrt einsetzen. Und setzt ein besonders schwieriges oder ungeliebtes Fach nicht gleich an den Anfang aber auch nicht ans Ende der Lernzeit. Kümmert euch im ersten Drittel eurer Lernzeit oder eures Lerntages darum. Dann fällt es am leichtesten.
- sich belohnen: Schliesslich ist es ganz wichtig, dass man sich immer wieder für die eigene Disziplin belohnt. Die Belohnung kann dabei ganz unterschiedliche Formen haben: von 10 Minuten Facebook nach einer durchgearbeiteten Stunde über einen Keks pro Halbtag, ein Bad in der Mittagspause oder einen Spaziergang nach getaner Arbeit. Lass dir was einfallen, was dich wirklich motivert!