Männlein gegen Weiblein

Vor ein paar Tagen haben der Held und ich zum ersten Mal gemeinsam an einem Wettlauf teilgenommen. Da er mir in fast allen Sportarten überlegen ist, wollte ich seine Zeit in diesem Wettlauf unbedingt unterbieten.

Aufgrund meiner regelmässigen Trainings der letzten zwei Jahre und der Erfahrungen während gemeinsamer Trainingsrunden war ich ziemlich zuversichtlich, mein Ziel zu erreichen (sein Unfall im Januar, der ihn für vier Wochen völlig flachgelegt hat, hat zudem seine Trainingsphase erheblich verkürzt). Dennoch wusste ich, dass er kämpfen würde und mich an einem guten Tag durchaus schlagen kann. Deshalb war es mir wichtig, mein Bestes zu geben.

Umso grösser war meine Freude, als ich nach etwa drei Vierteln der Strecke realisierte, dass eine Zeit unter 55 Minuten drin lag. Mein oberstes Ziel war, unter einer Stunde zu bleiben. Heimlich hoffte ich aber auf eine Zeit unter 55 Minuten. Anfangs sah es nicht danach aus. Obwohl die Strecke erst bergab und dann geradeaus führte, war mein Schnitt auf dem ersten Kilometer zu hoch (bzw. zu tief, je nachdem wie man es sieht – jedenfalls zu langsam). Und bereits nach drei Kilometern spürte ich erste Ermüdungserscheinungen. Doch Tempo drosseln kam nicht in Frage. Ich wusste, dass ich über zehn Kilometer einen Schnitt von 5 min/km halten kann und lief deshalb weiter. Nach etwa vier Kilometern stieg die Strecke an und führte während mehrerer Kilometer immer wieder hinauf (insgesamt waren es wohl ca. 150 Höhenmeter) und mir wurde immer wieder übel. Meine Verdauung, die mir im Alltag kaum je Probleme bereitet, scheint beim Laufen jeweils Mühe zu haben, denn mir wird bei Wettläufen öfters übel. Ich versuchte mich abzulenken und freute mich, als die Strecke wieder geradeaus und leicht bergab führte. Ab da ging es mir besser. Auch die Anzeige auf meiner Pulsuhr gab mir neue Kraft, denn nach etwa sieben Kilometern wusste ich, dass eine Zeit um 55 Minuten doch noch möglich wäre. Am Schluss wurden es 52 Minuten und 17 Sekunden. Ich war so stolz! Und ich wusste, dass ich den Helden damit geschlagen hatte. (hihi) Doch er kam mir näher als erwartet: Er beendete das Rennen in weniger als einer Stunde! Und das praktisch ohne Training…

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