Wissen am Wochenende: Energiegewinnung im Körper

In den letzten Wochen habt ihr einiges über die Zufuhr von Energie durch das Essen gelesen. Im heutigen Post geht es darum, wie diese Energie vom Körper genutzt wird.

Seit Jahren kursiert unter den Menschen die Weisheit, dass die Fettverbrennung bei geringer Intensität am höchsten ist und man zum Abnehmen deshalb am besten lange, wenig intensive Trainings absolviert. Leider stimmt das nur teilweise. Unser Körper kennt verschiedene Methoden der Energiegewinnung. Welche Methode am stärksten eingesetzt wird, hängt von der Intensität der Belastung ab, wobei es aber Überschneidungen gibt – die Energiebereitstellung geschieht mehr auf verschiedene Arten nebeneinander als nacheinander.

Bei geringer Belastung und damit genügender Sauerstoffzufuhr erfolgt die Energiebereitstellung durch die aerobe Verbrennung von Glucose und freien Fettsäuren. Bei ganz geringer Belastung werden mehr Fettsäuren als Glucose verbrannt, bei einer etwas höheren Belastung mehr Glucose als Fettsäuren. Hierin liegt auch der Ursprung der eingangs erwähnten Behauptung. Bei höherer Belastung, bei der die Sauerstoffzufuhr nicht mehr gewährleistet ist, wird mittels anaerober Verstoffwechselung von Glucose die Energiebereitstellung gewährleistet. Bei diesem Vorgang fällt als Abfallprodukt jedoch Laktat an. Bei noch intensiveren, ganz kurzen Belastungen (mehrere Sekunden) kann der Körper zudem vorhandene Kreatinphosphate spalten, um daraus Energie zu gewinnen.

Obwohl also die Fettverbrennung bei geringer Belastung am meisten zur Energiegewinnung genutzt wird, würde ich jedem Abnehmwilligen raten, öfters auch mal intensivere Einheiten zu absolvieren. Zum einen steigt der absolute Energieverbrauch mit der Intensität der Belastung an und zum anderen wird ja auch die Glucose in Fett verwandelt, wenn der Glykogenspeicher voll ist (siehe Wissen am Wochenende: Kohlenhydrate). Und schliesslich ist es ja so, dass Fett- und Glucoseverbrennung nebeneinander laufen können, das eine schliesst also das andere nicht aus.

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